Humor


Quelle: Der Gemeindebrief, 120 - Dez. 1993/Jan. 1994

 

 

Frauen im Lehrberuf?

Vorurteile um die Jahrhundertwende - (gefunden im Schulmuseum Friedrichshafen)

Vorurteil I: Die Frau ist der Berufsausübung körperlich, geistig und nervlich nicht gewachsen.

"Mädchen, die mit 20 Jahren in blühender Schönheit in ihr Amt treten, sehen schon nach einer Arbeit von 6-8 Jahren wie ganz verblühte Jungfern aus. Im Alter von 30 bis 35 Jahren, wenn der Jüngling im Lehrberuf erst recht zu leben und der durch ernste Studien und Vorarbeiten erlangten Kraft sich recht zu freuen beginnt, sind die Lehrerinnen oft bereits ganz gebrochen, nervös, leidend, beständig kränklich und erfüllen ihre Pflichten ohne Freudigkeit unter inneren Qualen. Mit 40 Jahren haben fast alle ohne Unterschied mit beständigem Siechthum zu kämpfen, so daß ihr Leben von dieser Zeit an als ein im Grunde trauriges bezeichnet werden muß." (1898)

Vorurteil II: Nur dem Manne gebührt eine Stellung in der Öffentlichkeit.

"........ der Mann ist der Erhalter und Fortsetzer der Kultur. Alle Gebiete des öffentlichen Lebens, die dem Kulturfortschritte dienen, sind sein Tätigkeitsbereich; mithin gehört im auch die Schule." (1916)

Vorurteil III: Der männliche Lehrer ist geeigneter für die Erziehung der Mädchen.

"......... nur der Mann das Weib erziehen kann. Er weiß es besser als sie selbst, welche Eigenschaften ihm an ihr am besten gefallen, am wünschenswerthesten sind, welche die notwendigen Ergänzungen seiner eigenen Natur bilden." (1896)







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